Rom 2023

Mit guter Laune und frisch geölten Ketten starteten wir unsere Reise in Rosenheim. Die erste Etappe nach Saalfelden war fast ein "Aufwärmen" – sanfte Hügel, glatte Straßen und ein lockeres Tempo. Genau das Richtige, um in den Rhythmus und auf den Geschmack zu kommen.

Der Großglockner – ein echtes Abenteuer

Der zweite Tag war kein Zuckerschlecken. Der Großglockner wartete mit seinen berühmten Serpentinen und einer Steigung, die unsere Beine ordentlich brennen ließ. Die Euphorie, die uns am Fuß des Passes noch umtrieb, wich bald einem konzentrierten Schnaufen. Oben angekommen, waren wir allerdings sprachlos – nicht nur vom Sauerstoffmangel, sondern auch wegen des atemberaubenden Ausblicks. Die Abfahrt war dann die Belohnung: kurvig, schnell und einfach nur Spaß pur!

Passo di Giau und Monte Grappa – ein Fest für Bergliebhaber

Am dritten Tag ging’s ans Eingemachte. Der Passo di Giau ist einer dieser Anstiege, der sich mit seinen Panoramen tief ins Gedächtnis brennt. Von dort aus ging es, leider im Regen, nach Lienz. Am nächsten Tag rief schon der Monte Grappa – ein Anstieg, der uns nochmal alles abverlangte. Aber unsere Begleitfahrzeugfahrerinnen Carina und Linda sorgten mit ihren Pompoms für gute Laune und eine extra Portion Motivation für den Anstieg.

Halbzeit am Meer – ein Hauch von Urlaub

Nach weiteren Tagen im Zickzack über die Hügel Italiens war Tag 5 wie Balsam für die Seele. Die Küste war in Sicht, und die salzige Meeresluft ließ uns alle ein bisschen sentimental werden. Halbzeit bedeutete, dass wir schon so viel geschafft hatten, aber auch, dass es bald zu Ende gehen würde. An diesem Abend stießen wir an – auf uns, unsere Beine und die Aussicht auf weitere Abenteuer.

Regen ohne Ende – die Tage 6 und 7

Was uns an den nächsten beiden Tagen erwartete, war eher ein „Aquathlon“ als eine Radreise. Starkregen, Nieselregen, Schlamm und Matsch – alles war dabei. Den Humor ließen wir uns trotzdem nicht nehmen. Der Running Gag? Einfach die „deep-hydration-skin-care-treatment“ richtig genießen! Am nächsten Tag wiederholte sich das Wetterchaos. Besonders absurd: Hoch auf den Passo Marco Pantani strahlte die Sonne, nur um uns in der Abfahrt wieder mit Regen zu begrüßen.

Fabriano – mediterranes Feeling

Am achten Tag schien die Sonne endlich so, wie wir es uns vorgestellt hatten. Die Luft wurde wärmer, Olivenbäume säumten die Straßen, und in Fabriano fühlte es sich plötzlich wie Urlaub an. Die Etappen liefen wie von selbst, auch wenn die Höhenmeter immer noch nicht zu unterschätzen waren.

Norcia, der letzte Pass und Rom

Norcia begrüßte uns mit einer Portion italienischer Gastfreundschaft – und einer dringend benötigten Ladung Kohlenhydrate. Am vorletzten Tag, dem zehnten, wartete der finale Pass vor Rom auf uns. Jeder von uns wusste: Es war der letzte Anstieg einer Reise, die uns alle zusammengeschweißt hatte.

Nach 1.500 Kilometern und 18.000 Höhenmetern kamen wir schließlich am letzten Tag in Rom an, und die Euphorie war greifbar. Emotionen pur! Vor uns das Kolosseum, in uns die Gewissheit, etwas Großes geschafft zu haben. Es wurde gejubelt, gelacht und – ja, auch ein paar Tränen wurden verdrückt.

Diese Radreise war nicht nur ein sportlicher Erfolg, sondern auch eine Reise voller Freundschaft, Lachen und unvergesslicher Momente. Das verdanken wir Werner, der wie immer eine Reise mit wunderbaren Routen, steilen und herausfordernden Pässen und den besten Unterkünften für uns organisierte.

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